Frau PD Dr. Frielitz-Wagner, welche Eindrücke haben Sie bisher vom Klinikum gewonnen?
PD. Dr. Frielitz-Wagner: Sehr viele gute. Besonders ist mir der Zusammenhalt im Team aufgefallen – sowohl in der Kinderklinik als auch im ganzen Haus. Das Klinikum Bremen-Nord scheint sehr teamorientiert, hilfsbereit und herzlich zu sein.
Und wie sieht es fachlich aus?
Da passt Einiges zusammen. Als pädiatrische Endokrinologin und Diabetologin passen die Schwerpunkte der Kinderklinik sehr gut zu mir. Aber ich bin ebenfalls gerne in der Allgemeinpädiatrie tätig und freue mich, mit meinem neuen Team das gesamte Spektrum hier abdecken und weiterentwickeln zu können – von der allgemeinen Kinder- und Jugendmedizin bis hin zur Neugeborenen-Versorgung.
Wie sind Sie auf das Klinikum Bremen-Nord aufmerksam geworden?
Es gab bereits immer mal Verknüpfungspunkte und Kontakt zum Klinikum Bremen-Nord. Dr. Simic-Schleicher hatte mich dann schon 2023 konkret auf die bald freiwerdende Stelle angesprochen und mein Interesse geweckt. Vor gut einem Jahr habe ich das Klinikum dann bei einer Hospitation erstmals richtig kennengelernt. Dr. Simic-Schleicher hat die Kinderklinik 26 Jahre lang geleitet. Und nun freue ich mich, dass wir durch einen parallelen, mehrmonatigen Übergang beste Voraussetzungen für den Leitungswechsel nutzen können.
Wie möchten Sie die Klinik künftig weiterentwickeln?
Mein Ziel ist es, eine moderne, zukunftsfähige und teilweise auch digitale Versorgung sicherzustellen. Da können wir mit der großen und vielfältigen Kompetenz, die wir im Klinikverbund haben, noch stärker voneinander profitieren. Immer mit dem Ziel, die Versorgung der jungen Patientinnen und Patienten kindgerecht weiter zu verbessern. Wir haben hier ein großes Einzugsgebiet, und bundesweit gibt es in der Fläche auch einen Rückgang von kinderärztlichen Experten und Fachkräften. Da darf man auch vor neuen Konzepten und Ideen nicht zurückschrecken. Gerade der Aspekt der telemedizinischen Versorgung ist ein Bereich, der sehr interessant ist. In der Versorgungsforschung haben wir zum Beispiel im Ambulanzbereich auch digitale Sprechstundenangebote getestet. Solche Ergänzungen können künftig sicherlich einen Beitrag dazu leisten, breite Versorgungsangebote langfristig sicherzustellen. Aber die Basis und der Kern unserer Arbeit wird natürlich weiter der direkte Austausch und eine persönliche Ebene zu den Kindern, Jugendlichen und deren Eltern sein.
Stichwort standortübergreifende Vernetzung: Sie haben in den vergangenen Wochen nicht nur die Kinderklinik im KBN kennengelernt sondern auch das Eltern-Kind-Zentrum Prof. Hess – also das Elki im Klinikum Bremen-Mitte. Wie wird künftig die Zusammenarbeit aussehen?
Wir planen gemeinsam eine deutliche engere Vernetzung. Und das ergibt auch absolut Sinn, denn zwei so große Kinderkliniken in einem Verbund können noch vielmehr voneinander profitieren – und damit auch die jungen Patientinnen und Patienten. Das betrifft einerseits den medizinisch-fachlichen Austausch aber auch Optimierungen an der ein oder anderen Stelle bei den Versorgungsstrukturen. Da sind wir gerade in guten Gesprächen. Außerdem möchten wir eine regelmäßige Rotation unserer Assistenzärztinnen und -ärzte ermöglichen, von der die beiden Standorte aber auch die jungen Kolleginnen und Kollegen profitieren sollen.
PD Dr. Isabel Frielitz-Wagner (41) hat ihr Medizinstudium in Lübeck und Graz absolviert. Ihre Facharztausbildung hat sie in Leipzig begonnen und diese nach Forschungsaufenthalt in Stockholm und mit der Spezialisierung auf Pädiatrische Endokrinologie und Diabetologie in Köln und Lübeck abgeschlossen. Bis zu ihrem Wechsel ans Klinikum Bremen-Nord arbeitete sie als Oberärztin an der Universitätsklinik in Magdeburg.