Gesundheit Nord Klinikverbund Bremen

Long Covid: Elki wird Teil eines bundesweiten Netzwerkes

Aktuelles

Seit der Corona-Pandemie sehen Kinderärzte eine Häufung von Müdigkeits- und Erschöpfungszuständen bei Kindern und Jugendlichen. Das Eltern-Kind-Zentrum Prof. Hess bekommt nun Fördermittel vom Bundesgesundheitsministerium zum Aufbau von Versorgungsstrukturen für Kinder mit Long Covid.

Immer wieder melden sich verzweifelte Eltern mit ihren Kindern in den Ambulanzen der Kinderkliniken. Den Kindern geht es schlecht. Sie sind müde, kaputt, einige kaum in der Lage, das Bett zu verlassen. Manche klagen über Atemnot, manche über depressive Gedanken oder Ängste. Und auch wenn irgendwann die Diagnose „Long Covid“ im Raum steht, ist die Frage - was nun? Welche Therapien sind geeignet? Ist das Kind eher in einer der Elki- Ambulanzen gut aufgehoben oder besser in der Kinder- und Jugendpsychiatrie? Muss eine stationäre Versorgung überhaupt sein oder ist eine tagesklinische, ambulante oder gar aufsuchende Behandlung nicht viel besser geeignet?

„Fakt ist, wir sehen im zeitlichen Zusammenhang mit der Corona-Pandemie eine enorme Häufung von Müdigkeits- und Erschöpfungszuständen bei Kindern und Jugendlichen“, sagt Prof. Melchior Lauten, Chefarzt und Klinikdirektor der Kinderkliniken im Eltern-Kind-Zentrum. Die Symptome seien komplex, die Not sei groß - und oft eben auch die Ratlosigkeit. Lauten macht deutlich: „Wir haben bisher keine geeigneten Angebote und Versorgungsstrukturen für die betroffenen Kinder und Jugendlichen.“

Aus diesem Grunde ist der Kinderarzt sehr froh über die Förderung, die das Elki für die nächsten drei Jahre vom Bundesgesundheitsministerium zum Aufbau von Versorgungsstrukturen für Kinder und Jugendliche mit Long Covid bekommt.. Dabei geht es zum einen um den Aufbau bedarfsgerechter Angebote und zum anderen um die Begleitforschung zu den vielfältigen Ausprägungen der Erkrankung. In Deutschland wurde dazu das „Pädiatrische Netzwerk zur Versorgung und Erforschung von postakuten Folgen von Covid-19“ gebildet, das nun in 15 Bundesländern spezialisierte Zentren aufgebaut, die die Versorgung in ihrem Bundesland organisieren und gleichzeitig eng zusammenarbeiten. Teil dieses Netzwerkes ist das Eltern-Kind-Zentrum am Klinikum Bremen-Mitte. 

Mithilfe der Mittel können spezielle Anlaufstellen und Angebote etabliert werden, zudem - so Prof. Lauten - komme die Forschung weiter voran. Dazu ist das Elki nicht nur mit anderen Bundesländern im engen Austausch, sondern ganz besonders auch mit den Kolleginnen und Kollegen der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie am Klinikum Bremen-Ost. Eine enge Zusammenarbeit mit dem Sozialpädiatrischen Institut ist geplant und auch über den Aufbau von Versorgungsstrukturen im häuslichen Umfeld nach dem Vorbild der Bremer Engel wird nachgedacht. Klar ist, dass der Blick vieler verschiedener Expertinnen und Experten nötig ist, um den unterschiedlichen Bedürfnissen der Erkrankten gerecht werden zu können. „Hier kommen somatische, psychische und soziale Fragestellungen zusammen und alles muss gleichermaßen im Blick sein“, so Lauten. Viel zu tun also, aber auch endlich die Möglichkeit, aktiv zu werden. Bis zum Jahr 2028 läuft das Projekt. Bundesweit wird es mit einer Summe 118 Millionen Euro finanziert.

Diesen Artikel teilen

Das könnte Sie auch interessieren

Artikel teilen
Artikel teilen

Die aktuelle Ausgabe unseres Magazins gesund mal 4

Erhältlich in Apotheken, Arztpraxen und natürlich in unseren vier Krankenhäusern. Diese Ausgabe ist als Download verfügbar (per Klick auf das Cover)

Alle Ausgaben

abgehorcht – die Kolumne

In unserer Kolumne „Abgehorcht“ berichten unsere Autoren über die alltäglichen Versuche gesünder zu leben. Und darüber, warum das am Ende oft doch nicht klappt.
Kolumne „Abgehorcht“ lesen

Gesundheit Nord – Klinikverbund Bremen

Klinikum Bremen-Mitte
St.-Jürgen-Str. 1

28205 Bremen

Fon 0421 497-0

Klinikum Bremen-Nord
Hammersbecker Straße 228
28755 Bremen
Fon 0421 6606-0

Klinikum Bremen-Ost
Züricher Straße 40
28325 Bremen
Fon 0421 408-0

Klinikum Links der Weser
Senator-Weßling-Straße 1
28277 Bremen
Fon 0421 879-0