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Noch schnellere Hilfe bei Herzstillstand

Gesundheit

Defibrillatoren mit Echtzeit-Feedback sind im Klinikum Links der Weser nun auch auf den allgemeinen Stationen Standard. Ermöglicht hat das eine Weiterentwicklung des Notfallplans. Damit können die Stationsteams den Patienten in Akutsituationen nun effektiver helfen, bis das Notfallteam eintrifft.

 

Im Notfall muss es besonders schnell gehen. Das gilt natürlich auch dann, wenn ein Patient innerhalb des Krankenhaus in eine lebensbedrohliche Situation kommt. Binnen weniger Minuten sind dann Notfallteams vor Ort, um den Patienten zu retten. Damit die Stationsteams im Klinikum Links der Weser bis zum Eintreffen des Notfallteams effektiver handeln und Leben retten können, hat dort nun jede Station unter anderem einen automatisierten externen Defibrillator (AED) mit Echtzeit-Feedback zur Verfügung.

Dabei handelt es sich um besonders moderne Geräte, die der helfenden Person live anzeigt, wie effektiv und konstant ihre Wiederbelebungsversuche sind. Ohne dieses Feedback sei es laut Jan Waligora aus dem Team der Anästhesie, Intensivmedizin und Notfallmedizin weitaus schwieriger, das richtige Gefühl für die Wiederbelebungsversuche zu behalten. „Das muss man sich in etwa so vorstellen, als sollte man auf der Autobahn ohne Tacho konstant eine Geschwindigkeit beibehalten“, erklärt der Notfallsanitäter. Mit der Unterstützung durch die AEDs und Echtzeit-Feedback könne man dem Patienten effektiver helfen und gegebenenfalls auch einen Defibrillationsschock abgeben.

Schnelle Rettung

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Für den Fall, dass ein Patient auf einer Station plötzlich in eine lebensbedrohliche Situation kommt - zum Beispiel durch Rhythmusstörungen oder einen Herzinfarkt - gibt es spezielle Notfallteams, die im Schnitt binnen drei bis vier Minuten vor Ort sind. Bis zum Eintreffen des Teams sind die Stationsteams mit den neuen AED nun noch besser ausgestattet, um in akuten Notsituationne  zu helfen und zu retten. 

„Der Notfallplan bei uns im LDW war zwar schon immer gut ausgearbeitet. Aber wir wollten ihn nochmal auf ein anderes Level heben“, sagt Waligora. Denn nach Daten des Deutschen Reanimationsregisters treten Herzstillstände am häufigsten auf den allgemeinen Stationen auf. Doch dort sei die Vertrautheit mit Notfallmaßnahmen nicht ganz so groß wie auf Akut- oder Intensivstationen. „Das hat uns gezeigt, dass wir die Zeit bis zur ersten Defibrillation verkürzen müssen“, sagt Waligora. Das Ganze sei eine große Teamarbeit gewesen, man habe das u.a. mit dem Team der Medizintechnik, der Direktion und Arbeitssicherheit analysiert. Auch Dr. Jonas Boelsen, Chefarzt der Anästhesie, Intensivmedizin und Notfallmedizin habe diesen Plan jederzeit unterstützt und befürwortet.

„Uns war wichtig, dass wir das auf respektvolle Weise machen. Schließlich waren die bestehenden Konzepte bereits sehr gut. Aber ich denke, wir haben nun noch einmal einen echten Fortschritt erzielt“, sagt Waligora. Zu dem Ergebnis zählt neben dem AED mit Echtzeit-Feedback auch ein standardisiertes orangefarbenes Reanimationsbrett, welches auf jedem Gang einer Station gut zu sehen ist. Zusätzlich ist auf jeder Etage, in der Nähe des Aufzugs oder an einem anderen leicht zugänglichen Ort ein AED mit Echtzeit-Feedback und Herz-Lungen-Wiederbelebungs-Elektroden installiert. Der Umgang mit den Geräten gehört zur routinemäßigen Pflichtschulung zum Wiederbelebungsmanagement.

Es war ein Aufwand, der sich ganz offensichtlich gelohnt hat. „Bereits drei Monate nach der Einführung haben wir erste Erfolge festgestellt“, sagt Waligora. Bei einem Patienten mit plötzlichen Herzrhythmus-Problemen auf einer kardiologischen Station hatten zwei Kolleginnen aus dem Pflegeteam direkt den neuen AED eingesetzt, bevor das Notfallteam eintraf. „Der Patient hat dabei sogar die Rückkehr in den normalen Kreislauf erlebt und war sogar in der Lage zu fragen was passiert war.“ Ähnliche Verläufe sind uns ebenfalls aus anderen peripheren Bereichen beschrieben worden.

Ein großes Interview mit Jan Waligora zum neuen AED-Konzept, das als Fallstudie in Zusammenarbeit mit der Firma ZOLL veröffentlicht wurde, können Sie hier lesen.

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