Gesundheit Nord Klinikverbund Bremen

„Auf dem Spielfeld darf es auch mal krachen“

Schichtwechsel

Janine Meyer und Natalie Goldschmidt arbeiten im Team der Pathologie im Klinikum Bremen-Mitte. Nach Feierabend wechseln sie ihren Kasack gegen Helm und Schulterpolster. Denn die beiden jungen Frauen spielen in ihrer Freizeit für Deutschlands ersten Frauen-Football-Verein.

Bei ihrer Arbeit kommt es auf jedes Detail an. Janine Meyer und Natalie Goldschmidt arbeiten in der Pathologie im Klinikum Bremen-Mitte. Als biologisch-technische Assistentinnen sind sie den Krankheiten auf der Spur. Sie bereiten Gewebeproben auf, analysieren sie und werten sie auf bestimmte Merkmale hin aus. Nach Feierabend gehen die beiden jungen Frauen zwei Mal in der Woche etwas grober zu Werke. Dann nämlich geht es auf den Trainingsplatz. Denn Janine Meyer und Natalie Goldschmidt spielen gemeinsam für Deutschlands ersten Frauen-Football-Verein – den 1. AFC Venom.

„Das war eine richtig besondere Saison“, sagt Janine Meyer. In der 2. Bundesliga Nord sind sie mit ihrem Team in diesem Jahr erstmals Vizemeister geworden. In den anschließenden Playoffs mussten sie sich erst im Viertelfinale geschlagen geben. „Das war unser erfolgreichstes Jahr bisher“, sagt Janine Meyer. Die 24-Jährige spielt als Cornerback in der Defensive – der sogenannten D-Line. In der Abwehr ist auch Natalie Goldschmidt zuhause. Und wie ihr Vereinsname nahelegt (Venom ist das englische Wort für Gift), muss man davon ausgehen, dass sie dabei durchaus giftig zu Werke gehen. „Eigentlich sind wir vom Typ her eher schüchtern, aber auf dem Spielfeld darf es dann schonmal krachen“, sagt die 26-Jährige. Seit 2021 gibt es den Verein, der bislang in Lilienthal zuhause war. Seit diesem Herbst trainiert das Team nun in Bremen-Nord beim Blumenthaler TV von 1862 – also in unmittelbarer Nähe zum Klinikum Bremen-Nord. Krankenhaus und Sportplatz sind nur wenige hundert Meter voneinander entfernt. „Wer Lust hat, darf gerne vorbeikommen. Wir können immer Verstärkung gebrauchen“, sagt Janine Meyer.

„Beim Football kann man super abschalten“

Der Sport sei für die beiden Bremerinnen ein guter Ausgleich zu ihrer Arbeit. „Beim Football kann man super abschalten“, sagt Natalie Goldschmidt. Als Biologisch-technische Assistentinnen erfüllen die beiden Frauen im Team der Pathologie wichtige Aufgaben bei der Gewebe-Analyse. So bereiten sie zum Beispiel die Paraffinblöcke (Wachs) vor, die die Gewebeproben umgeben und von denen hauchdünne Scheiben zur weiteren Analyse abgeschnitten werden. Auch sogenannte FISH-Untersuchungen (Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung) gehören zu ihrem Spektrum. Dabei handelt es sich um ein molekularbiologisches Verfahren, bei dem anhand von Chromosomen zum Beispiel Tumoreigenschaften genauer bestimmt werden können.

So abstrakt das auch klingt: Aber hinter jeder Probe steckt ein Patient oder eine Patientin - und damit auch ein persönliches Schicksal. Und dessen sind die beiden sich sehr bewusst. „Einerseits ist da natürlich Mitgefühl, andererseits brauchen wir auch eine emotionale Distanz, um die Proben nüchtern analysieren zu können“, sagt Janine Meyer. „Natürlich kommen die Proben anonym zu uns, dennoch weiß man, dass da jemand bei einem ernsten Befund einen schweren Weg vor sich hat“, sagt Natalie Goldschmidt. Mit ihrer Arbeit wiederum ermöglichen sie es den Medizinerinnen und Medizinern, schließlich die beste und effektivste Behandlung zu wählen. Je genauer also die Pathologie die Eigenschaften zum Beispiel eines Tumors bestimmen kann, desto besser kann dem Patienten geholfen werden. Und da ist dann vielleicht auch die Parallele zu ihrem Hobby. Denn wie bei ihrem Defensiv-Job im Football-Verein helfen Janine Meyer und Natalie Goldschmidt also gewissermaßen auch im Job mit, die Angriffe des Gegners bestmöglich abwehren zu können.

Wer beim 1. AFC Venom mittrainieren möchte, kann sich gerne direkt an Janine Meyer und Natalie Goldschmidt wenden. Sie erreichen sie am besten per Mail unter janine.meyer@gesundheitnord.de und natalie.goldschmidt@gesundheitnord.de. Trainiert wird immer montags und mittwochs  von 19 bis 21 Uhr beim Blumenthaler TV von 1862 (Am Forst 1, 28779 Bremen).

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