Es ist noch gar nicht so lange her, da hat Jospehine Bublitz eine ehemalige Patientin im Bus wieder getroffen. Die Frau war gerade im Gespräch. Doch ein kurzer Augenkontakt genügte schon, um die gemeinsame Verbindung wieder herzustellen und in beiden Gesichtern ein Lächeln hervorzurufen. „Da reicht ein kurzer Blick. Solche Momente sind besonders schön. Wenn man jemanden im normalen Leben wiedertrifft, der vor wenigen Wochen noch schwer krank bei uns auf der Intensivstation lag“, sagt Josephine Bublitz. Die 23-Jährige arbeitet seit diesem Jahr im Pflegeteam auf der Intensivstation 1 im Klinikum Bremen-Mitte. Es ist ihre erste Station nach ihrer Ausbildung zur Pflegefachfrau. Und es ist eine, auf der sie sich besonders wohl fühlt.
„Man bekommt Zeit, in die Intensivpflege hineinzuwachsen“
Josephine Bublitz und Marie Saeedi haben sich für ihren Start in den Pflegeberuf die Intensivstation ausgesucht – einen Bereich also, der besonders herausfordernd sein kann. Doch für sie war die Entscheidung nach ihrer Ausbildung dennoch schnell gefasst.
"Ich wusste, dass die Intensivstationen gute Einarbeitungskonzepte haben"
Dazu muss man wissen: Frisch examinierte Pflegefachkräften können sich nach ihrer Ausbildung praktisch aussuchen, auf welcher Station und in welchen Bereich sie arbeiten möchten. Ihnen steht die ganze Welt der Pflege offen. Dafür sorgt der bundesweit große Bedarf an Pflegefachkräften. Viele der frisch Examinierten entscheiden sich dann erst einmal für eine normale Station, oft für eine, die sie bereits während ihrer Ausbildung kennengelernt haben. Andere scheuen sich auch zunächst vor Spezialbereichen wie der Intensivpflege, weil sie erst einmal in den Job hineinwachsen möchten. Bei Josephine Bublitz war das aber kein Thema. „Ich wusste, dass die Intensivstationen sehr gute und langfristige Einarbeitungskonzepte haben“, sagt sie. Gerade die vergleichsweise lange Eingewöhnungszeit von mehreren Monaten auf der Intensivstation und die schrittweise Heranführung an den vielfältigen Job habe für sie den Ausschlag gegeben, dort anzufangen.
So war es auch bei Marie Saeedi. Auch die 24-Jährige hat vor rund einem Jahr ihr Examen bestanden und sich dann für ihren Berufsstart auch die Intensivstation 1 im Klinikum Bremen-Mitte ausgesucht. „Hier hatte ich schon während der Ausbildung meinen Praxiseinsatz. Und mir hat besonders das Miteinander gefallen. Da konnte ich mir gut vorstellen, auch Teil des Teams zu werden“, sagt Marie Saeedi. Auch sie empfindet die behutsame Einarbeitung als ein großes Plus. „Man weiß, dass man nicht ins kalte Wasser geworfen wird und auch nicht schnell funktionieren muss oder sogar überfordert wird“, sagt sie. Das Gegenteil sei der Fall.
"Wir wollen den neuen Pflegefachkräften etwas bieten"
Und genau das sei wichtig, findet auch Praxisanleiter Jens Böke. Denn auf einer Station, auf der der Pflegeaufwand für die Patienten besonders hoch sei, komme es besonders darauf an, neue Kolleginnen und Kollegen – gerade Berufsanfänger – gut an die Aufgaben heranzuführen. „Da hat seit einigen Jahren auf den Intensivstationen ein Umdenken stattgefunden“, sagt Jens Böke. Während man vor vielen Jahren vielleicht noch in der Situation war, nicht allen Bewerbern einen Platz im Team geben zu können, so müssten sich alle Stationen heute viel stärker darum bemühen, für Bewerberinnen und Bewerber interessant zu sein. Und für Spezialstationen, auf denen die Vielfalt der Aufgaben und die Verantwortung allein durch die schweren Fälle besonders hoch seien, gelte das umso mehr. „Wir wollen den neuen Pflegefachkräften etwas bieten und einen attraktiven Berufsstart ermöglichen – und so zeigen, dass Intensivpflege nichts ist, vor dem man Angst haben muss“, sagt Jens Böke.
Bei Marie Saeedi und Josephine Bublitz ist genau das angekommen. „Es ist ein bisschen wie eine Verlängerung der Ausbildung“, sagt Saeedi. Durch die dreijährige generalistische Pflegeausbildung sei man zwar bereits eine examinierte Pflegefachkraft, aber durch das Einarbeitungskonzept bekomme man als Berufsstarterin so auch noch die Zeit, viel stärker in den Intensivpflegebereich hineinzuwachsen. Die Begleitung durch Praxisanleiterinnen und -anleiter, die Geräteeinweisung im medizintechnischen Bereich und die Modulfortbildungen empfinden die beiden als besonders wertvoll, um gut anzukommen im Job. Wie Marie Saeedi fühlt sich auch Josephine Bublitz in ihrer Entscheidung bestätigt - auch wenn das Staunen in ihren Bekanntenkreisen immer noch groß ist, wenn sie von ihrem Job erzählen. „Da hört man oft noch das Übliche wie: Das könnte ich ja nicht“, berichtet Josephine Bublitz. Mittlerweile habe sie sich aber angewöhnt, die Leute lieber zu überraschen. Natürlich sei der Job anstrengend und herausfordernd. Und es gebe auch traurige Momente, wenn man einem schwer kranken Menschen nicht mehr helfen konnte. „Aber ich erzähle mittlerweile viel lieber von den Dingen, die schön waren, von dem was wir hier können und von Erfolgsmomenten und Situationen, die mich berührt haben. So bekommen die Leute auch mal ein anderes Bild von Pflege zu hören.“ So wie über das Wiedersehen mit der Frau im Bus, der sie mit ihrer Arbeit ermöglichen konnte, wieder ins normale Leben zurückzukehren.
Ansprechpartner und Besonderheiten in der Einarbeitung im Überblick
Berufsanfänger, erfahrene Pflegefachkräfte und Fachweiterbildungsteilnehmer finden auf unseren Intensivstationen klare und individuelle Einarbeitungs- und Ausbildungskonzepte. Die Einarbeitungszeit passt sich an die Vorkenntnisse an und kann zwischen drei Monaten bis zu einem halben Jahr oder sogar bis zu zwei Jahre in Anspruch nehmen. Eigene Schulungsräume auf Station, vielfältige Modulfortbildungen und regelmäßige Feedbackrunden sind weitere Highlights. Bei einem Hospitationstermin kann man sich kennen lernen und sich ein Bild von der Station und vom Team machen. Ein Praxisanleiter- und Mentorenteam betreut euch während der individuell auf euch abgestimmten Einarbeitung. Für mehr Infos meldet euch direkt bei
Klinikum Bremen-Mitte | joerg.boberski@gesundheitnord.de
Klinikum Bremen-Ost | martin.reitzig@gesundheitnord.de
Klinikum Links der Weser | thomas.kavermann@gesundheitnord.de
Klinikum Bremen-Nord | marion.hanke@gesundheitnord.de
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