Das erste große Erfolgserlebnis gab es schon nach wenigen Tagen. Sona Elias Kato hatte als Pflegeschülerin die Versorgung eines älteren Patienten übernommen. „Er war zu Beginn noch ganz schwach und teilnahmslos“, sagt die angehende Pflegefachfrau. „Drei Tage später war es schon ganz anders.“ Da konnte er sich schon wieder deutlich mehr bewegen und mit Unterstützung sogar wieder sitzen. Mobilisieren im Bett heißt das in der Pflegesprache.
Eine von vielen Skills, die die angehenden Pflegefachfrauen und -männer während ihrer Ausbildung in der Bildungsakademie der Gesundheit Nord lernen – und nun auf der Schulstation in der Inneren Medizin am Klinikum Bremen-Nord auch in der Realität anwenden können. Während dieser Zeit werden sie immer eng begleitet von zentralen Praxisanleitern, den Lehrerinnen der Pflegeschule und dem Stationsteam. „Das ist eine total wichtige Erfahrung“, sagt Sarah-Anne Reimann, Ausbildungskoordinatorin am Klinikum Bremen-Nord. „Die Auszubildenden lernen eigenständig zu arbeiten. Und die Schulstation bietet dafür das Komplettpaket.“
Schulstation schon im zweiten Ausbildungsjahr
Es ist eine der ersten Schulstationen im Klinikverbund, die mit einem neuen Konzept unterwegs ist. Dieses wurde vom Schulteam der Bildungsakademie entwickelt und kam zuvor auch schon an anderen Krankenhäusern des Gesundheit Nord zum Einsatz. Was anders ist? Die Schulstation findet nun schon im zweiten und nicht erst im dritten Ausbildungsjahr statt. Bisher hatte ein Ausbildungskurs für vier Wochen rund um die Uhr die Pflege auf der gesamten Station übernommen, nun übernehmen die Auszubildenden die Pflege einer Patientengruppe auf der Station. Um ein bis drei Patientinnen gleichzeitig darf sich ein Azubi kümmern, je nachdem, was man sich schon zutraut. Auch die Vorbereitung auf die Schulstation ist nun anders. Durch die generalistische Ausbildung waren viele Auszubildende vorher auch außerhalb des Krankenhauses im Einsatz und müssen erst einmal wieder auf den Klinikalltag vorbereitet werden. Nach einer theoretischen Vorbereitung geht es über in die sogenannten Pflegeprozesswochen, in denen die Auszubildenden eng begleitet vom Praxisanleiterteam die Abläufe auf der Station verinnerlichen. In den letzten zwei Wochen der Schulstation sind sie dann deutlich selbständiger unterwegs, die examinierten Pflegefachkräfte sind aber weiterhin im Hintergrund dabei und helfen.
"Die Auszubildenden machen einen tollen Job"
„Es ist auch für uns als Stationsteam etwas Neues. Aber wir haben uns alle gut reingefuchst. Und die Auszubildenden machen einen tollen Job“, sagt Stationsleitung Christin Lukaszewski. Die Auszubildenden geben das Lob zurück. „Das ist eine richtig gute Erfahrung für uns. Auch der Dialog zum Ärzteteam ist richtig gut. Das macht Spaß“, sagt Shanice Kazmirczak. Und ihrer Kollegin Sona Elias Kato gefällt besonders, dass sie durch das große Team auf der Schulstation sich besonders intensiv um die Patientinnen und Patienten kümmern können. „Wir können hier fast eine 1:1-Betreuung auf die Beine stellen. Das freut natürlich auch die Patienten.“ Für Sona Elias Kato, die in Bremen-Nord wohnt, ist bereits klar, dass sie im KBN nach ihrer Ausbildung arbeiten wird. Auf welcher Station das sein wird, ist aber noch offen. „Hier auf der Inneren gefällt es mir schon einmal richtig gut“, sagt sie. Bei weiteren Praxiseinsätzen während ihrer Ausbildung möchte sie aber auch noch andere Stationen kennenlernen.