Zu Beginn möchte Ingo Heisel am liebsten gleich mal mit einem Missverständnis aufräumen. „Wir werden im Unternehmen oft mit dem Finanzcontrolling verwechselt. Aber das sind zwei ganz unterschiedliche, eigenständige Bereiche mit ganz verschiedenen Aufgaben“, sagt der Leiter des Medizincontrollings in der Gesundheit Nord. Um ziemlich viel Geld geht es aber auch bei der Arbeit des Medizincontrollings. Das Team berät unter anderem Kliniken und Kodierfachkräfte, damit dem Krankenhaus möglichst keine Einnahmen für erbrachte Behandlungen durchrutschen. Und es prüft und verteidigt Rechnungen, wenn sie von den Krankenkassen beanstandet werden. So viel in der Kurzform.
„Es gibt im Grunde nicht das Medizincontrolling. Das wird in vielen Klinikkonzernen ganz unterschiedlich definiert“, sagt Ingo Heisel. In jedem Fall aber ist es ein Bereich, den man von außen oft wenig bis gar nicht im Blick hat, der aber eine grundlegend wichtige Rolle im Krankenhausalltag spielt. Schaut man auf die Arbeit des Medizincontrollings in der Gesundheit Nord, wird sichtbar, was alles zu einem einzelnen Krankenhausfall dazu gehört und wovon Patientinnen und Patienten in der Regel gar nichts mitbekommen. Denn hinter dem obersten Ziel, dass die Menschen in einer Klinik sehr gut versorgt werden, ist es für ein Krankenhaus längst auch von großer Bedeutung, dass die meist aufwendige und komplexe Behandlung auch finanziell nicht ins Leere läuft.