Dr. Rolf Dembinski (stellvertretender Vorsitzender) und Sonja Schäfer (Vorsitzende) des Klinischen Ethik-Komitees des Klinikums Bremen Mitte
Wie wird entschieden, ob ein Patient künstlich ernährt werden soll? Wie geht man vor, wenn die Ehefrau eine Behandlung für ihren sterbenskranken Mann fordert, obwohl es keine Chance auf Heilung gibt? Oder wie wird in Versorgungsnotlagen entschieden, welcher Patient zuerst behandelt werden soll? Mit medizinethischen Fragen dieser Art beschäftigen sich klinische Ethik-Komitees.
Beratung und Unterstützung bei medizinischen Entscheidungsfindungen
Jedes der vier GeNo-Krankenhäuser hat ein eigenes klinisches Ethik-Komitee (KEK). Wird im klinischen Alltag eine komplexe medizinische Entscheidungsfindung von Nöten, so wird das KEK hinzugezogen. Die KEKs übernehmen dabei eine beratende sowie unterstützende Funktion und sprechen Empfehlungen aus. „Ziel ist es gemeinsam bestmögliche Lösungen für den Einzelfall zu finden. Das Patientenwohl sowie der Patientenwille stehen dabei im Mittelpunkt“, sagt Sonja Schäfer. „Auch Angehörige und die mitbehandelnden Kollegen und Kolleginnen werden mit in den Prozess eingebunden.“ Sonja Schäfer ist Organspendebeauftragte des Landes Bremen/Bremerhaven und seit diesem Jahr die Vorsitzende des Ethik-Komitees im Klinikum Bremen-Mitte. Übernommen hat sie diese Funktion von Dr. Klaus-Peter Hermes, der dieses Jahr in den Ruhestand gegangen ist. „Fragestellungen mit denen wir uns auseinandersetzen, sind beispielsweise die individuelle Therapiezielfindung, die Beratung über eine PEG-Anlage oder Behandlungswünsche durch Angehörige bei fehlender medizinischer Indikation“, fährt Schäfer fort.