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Joseph Julius von Mering: ein medizinisches Universalgenie des 19. Jahrhunderts

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Dr. Matthias von Mering, Chefarzt der Neurologie im Klinikum Bremen-Nord hat einen berühmten Vorfahren: den Mediziner Joseph von Mering. Beteiligt war dieser im 19. Jahrhundert unter anderem an der bahnbrechenden Diabetesforschung und an der Entwicklung von Paracetamol als Schmerzmittel.

Joseph von Mering (Mediziner des 19. Jahrhunderts) und Dr. Matthias von Mering (Chefarzt der Neurologie des Klinikums Bremen-Nord)

Wenn Dr. Matthias von Mering von seinem Vorfahren spricht, dann wird schnell deutlich, dass dieser einen großen Beitrag für die Medizin geleistet hat. Der Freiherr Joseph von Mering, der 1849 geboren wurde, ist eine Art Urururgroßonkel des Neurologen, so sagt es die Ahnenforschung der Familie von Mering. Die Generation um Dr. Matthias von Mering ist die erste, die nach dem bekannten Medizinervorfahren aus dem 19. Jahrhundert wieder Ärzte und Ärztinnen in der Familie hat. „Ich habe mich intensiver mit Joseph von Mering beschäftigt als ich von der deutschen Diabetesstiftung eingeladen wurde einen Vortrag über meinen Vorfahren zu halten“, berichtet von Mering. Denn seit 2016 wird jährlich die „von Mering-Goldmedaille“ an Diabetesforscher verliehen.

Durchbruch in der Diabetesforschung

Zusammen mit Oskar Minkowski wies Joseph von Mering Ende des 19. Jahrhunderts erstmalig den Zusammenhang zwischen der Bauspeicheldrüse und Diabetes mellitus nach. Dafür entfernten sie Hunden die Bauchspeicheldrüse, wodurch diese typische Diabetessymptome wie Durst und Zucker im Urin entwickelten. Dies war bahnbrechend für die Diabetesforschung. Von Mering und Minkowski waren die ersten Mediziner denen es gelang die OPs so gut durchzuführen, dass die Hunde überlebten und konnten somit die Bauchspeicheldrüsentheorie bzgl. Diabetes experimentell beweisen.

Joseph von Merings vielfältige medizinische Forschung

Doch Joseph von Mering forschte noch in anderen Bereichen. „Es war damals eine Zeit in der sich in der Medizin viel verändert hat. Man fing an immer wissenschaftlicher zu forschen und zu experimentieren. So wurden wichtige medizinische Erkenntnisse gewonnen“, erzählt Dr. Matthias von Mering. Tätig war Joseph von Mering nach seinem Medizinstudium in Bonn unter anderem an der Universität in Straßburg, Berlin und Leipzig. Besonders die Universität von Straßburg war damals ein Sprungbrett für viele. Hier forschte auch beispielsweise Wilhelm Conrad Röntgen. Neben der Diabetesforschung beschäftigte Joseph von Mering sich zu Beginn seiner Laufbahn mit der Knorpelforschung. Joseph von Mering entwickelte zudem das erste weltweit verabreichte Schlafmittel Veronal mit. In der Familie von Mering erzählt man sich folgende Anekdote über die Namensentstehung des Medikaments: „Die Wirkung des Schlafmittels war wohl so gut, dass Joseph von Mering nach der Einnahme auf einer Zugfahrt nicht wie geplant in München ankam, sondern erst in Verona aufwachte.“

Neben dem Schlafmittel Veronal wirkte Joseph von Mering auch an der Entwicklung des Schmerzmittels Paracetamol mit. Des weiteren entwickelte er die sogenannte Kraftschokolade gegen Mangelernährung. Durch seine Forschungen konnte er beweisen, dass Fette unterschiedliche aufgenommen werden. Mit diesen Erkenntnissen hat er die Kraftschokolade entwickelt. Er erkannte auch, dass Fette für Kinder besser zu verdauen sind und entwickelte die erste künstliche Babynahrung namens Odda. Kennzeichnend für Joseph von Mering ist zudem, dass er Herausgeber eines Lehrbuchs der Inneren Medizin war, welches über viele Jahre als Standardwerk galt.

„Aus heutiger Sicht kann man wohl sagen, dass Joseph von Mering ein Universalgenie war. Er kam aus einer verarmten Adelsfamilie und hat hart gearbeitet für seinen Erfolg“, schlussfolgert Dr. Matthias von Mering über seinen Vorfahren. 1908 starb Joseph von Mering in Halle, wo er zuletzt an der Universität als ordentlicher Professor tätig war.

 

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