Wie Philipp Guntermann in die Pflege kam? „Das war eigentlich Zufall“, sagt der heute 27-Jährige. Weil er damals noch keinen Platz für ein Schulpraktikum hatte, ging er ins Krankenhaus. „Ich kannte die Krankenhausserie Scrubs, aber viel mehr Ahnung hatte ich eigentlich nicht. Ich dachte mir: Komm‘, die drei Wochen werden schon rumgehen.“ Doch statt Langeweile auszuhalten, ist er vom ersten Tag an begeistert von dem, was er auf der Krankenhausstation erlebt. „Ich habe es vom ersten Tag an geliebt!“ Er arbeitet auf Station mit, darf bei der Betreuung von Patienten unterstützen. Später – nach der zehnten Klasse – ist für ihn klar, dass er so schnell wie möglich in der Pflege arbeiten möchte. „Ich habe mich praktisch für nichts anderes mehr interessiert.“
Junges Team für schwache Herzen
Philipp Guntermann (27) ist der jüngste Stationsleiter im Klinikum Links der Weser und baut zusammen mit Klinikpflegeleitung Anna-Lena Groeger (28) die neue Herzinsuffizienz-Station auf.
„Wann hat man schonmal die Gelegenheit, eine Station von Beginn an mitzugestalten?“
Heute – 12 Jahre später – ist die Pflege weiterhin sein Lebensmittelpunkt. Philipp Guntermann ist der jüngste Stationspflegeleiter im Klinikum Links der Weser und baut gerade zusammen mit der jüngsten Klinikpflegeleitung Anna-Lena Groeger (28 Jahre alt) die neue Herzinsuffizienzstation in dem Bremer Krankenhaus auf. „Das ist ein total spannendes Projekt. Wann hat man schonmal die Gelegenheit, eine ganze Station von Beginn an mitzugestalten, ein neues Team zusammenzustellen?“ Auf der Einheit sollen künftig Patientinnen und Patienten im Fokus stehen, die unter einer Funktionsstörung ihres Herzens leiden. Bei Herzinsuffizienz kann das Herz nicht mehr ausreichend Blut für den Organismus bereitstellen. Patienten leiden unter Kurzatmigkeit, sind nicht mehr so gut belastbar und schneller erschöpft. Medikamente oder der Einsatz von Unterstützungssystemen wie einem Herzschrittmacher (im Fachjargon Device-Therapie genannt) können die Beschwerden lindern und den Betroffenen im Alltag helfen.
„Aber auch das Training und der Lebenswandel spielen eine grundlegende Rolle, um wieder auf die Beine zu kommen“, sagt Guntermann. Zu einer professionellen Pflege gehört für ihn deshalb auch, viel Aufklärung über die Erkrankung zu leisten, mit den Patienten Gespräche zu führen, das Wissen zu teilen, sie auf das Leben außerhalb des Krankenhauses vorzubereiten. Nur Tabletten verabreichen und Patienten überwachen, das ist nicht das, was er unter seinem Traumberuf Pflege versteht. „Die Patienten sollen ja auch verstehen, warum sie eine bestimmte Therapie machen.“ Im Klinikum Links der Weser fühlt er sich mit seiner Einstellung zum Beruf deshalb genau richtig aufgehoben.
„Verdeutlicht, wie alles im Körper zusammenhängt“
In der Kardiologie ist Philipp Guntermann trotz seines vergleichsweise jungen Alters schon länger zuhause. Bereits als Auszubildender am UEK in Aurich/Norden , wo der gebürtige Hagener auch aufgewachsen ist, machte er seine Praxiseinsätze besonders gerne in den kardiologischen Bereichen, lieferte damals sogar das beste praktische Examen ab. Parallel kümmerte er sich in dieser Zeit zusätzlich um seinen am Herzen erkrankten Großvater. 2018 ging es für ihn – Bremen war mittlerweile sein Wohnort – auch beruflich an die Weser. Er arbeitete auf der Intermediate-Care-Station im Klinikum Links der Weser, so etwas wie einer Übergangsstation zwischen Intensiv- und Normalstation. Dort überwachte und pflegte er die Herzinfarktpatienten. 2019 – mit gerade mal 24 Jahren – schloss er dann erfolgreich seine Fachweiterbildung im Bereich Herzinsuffizienz ab. „Die Fachweiterbildung und das tägliche Arbeiten mit dem Erkrankungsbild hat mir verdeutlicht, wie sehr alles im Körper zusammenhängt und erklären lässt wenn die Pumpleistung sinkt.“ Danach geht es für ihn auf die Leitungsebene, er bewirbt sich erfolgreich für die Leitung der Station 32 im KDLW.
„Ich möchte zeigen: Das Alter spielt keine Rolle, wenn man es kann und zeigt, das man es will.“ Natürlich müsse man aber auch Glück haben und an die richtigen Fürsprecherinnen und Fürsprecher gelangen. Glück würden seiner Meinung nach auch die Pflegekräfte haben, wenn sie sich beim ihm und Klinikpflegeleitung Anna-Lena Groeger für einen Platz im Team der neuen Herzinsuffizienz-Station bewerben würden. Guntermann findet: „Die Leute sollten keine Scheu haben, was zu sagen, Ideen mitbringen, jeder bringt seine Erfahrungen mit. Und jeder soll sie anbringen können.“
Wer Interesse an einer Stelle im Team der geplanten Herzinsuffizienz-Station im Klinikum Links der Weser hat, kann sich bei philippmaurice.guntermann@gesundheitnord.de und annalena.groeger@gesundheitnord.de mehr Infos holen.
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